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Wärme und Zuversicht weitergeben

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11.12.2019
Die Idee entstand 1986 im ORF-Landesstudio Oberösterreich. Seit 1993 kommt das Friedenslicht, das in der Geburtsgrotte in Bethlehem entzündet wird, in die Schweiz. Am Sonntag, 15. Dezember, trifft es auf dem Münsterplatz ein, erwartet von Prominenz aus Kirche und Politik.

«Die brennenden Kerzen dürfen geschützt im gesamten ÖV-Netz der Region Basel transportiert werden», versichert Johannes Schleicher, zuständig für Bildung und Spiritualität bei der Katholischen Kirche Basel-Stadt sowie Verantwortlicher des Friedenslichts in der Stadt Basel. «Die entsprechende Bewilligung haben wir eingeholt.»
Dazu passt das diesjährige Motto des Friedenslichts: «Achtsam sein». «Seit über dreissig Jahren entzündet jeweils im Advent ein Kind das Friedenslicht in der Geburtsgrotte in Bethlehem», erzählt Schleicher. Von dort reist das Licht nach Tel Aviv und dann in einer speziellen Laterne im Flugzeug nach Wien. Die weiteren Stationen sind Zürich und die Peterskirche in Luzern, von wo aus es den Weg sternförmig in die ganze Schweiz findet. Das Licht – als Zeichen des Friedens –  soll Zuversicht schenken und Menschen verschiedener Kulturen und Weltanschauungen solidarisch verbinden – über alle sozialen, religiösen und politischen Grenzen hinweg, so die Verantwortlichen. Ziel des Lichts aus Bethlehem sei es, Menschen zu motivieren, einen Beitrag für Dialog und Frieden zu leisten.

Jugendliche bringen das Licht
Bereits zum sechsten Mal kommt das Friedenslicht aus Bethlehem nach Basel auf den Münsterplatz. Baselbieter Jugendliche bringen es am 3. Adventssonntag vor das Hauptportal des Basler Münsters. Im Rahmen der Feier des Vereins Friedenslicht begrüssen ab 16.30 Uhr Michelle Lachenmeier, Advokatin und Grossrätin Grünes Bündnis des Kantons Basel-Stadt, und Tobias Dietrich, Diakon Kleinbasel und Synodale der Reformierten Kirche Basel-Stadt, mit je einer kurzen Ansprache die Menschen auf dem Münsterplatz. Der Chor der Nationen Basel begleitet den Anlass musikalisch und singt Lieder aus den Ländern, wohin das Friedenslicht geht.
Die promovierte Juristin Michelle Lachenmeier ist vor neun Monaten Mutter eines Sohnes geworden. Das habe sie nachdenklicher gemacht. Sie frage sich oft, ob ihr Sohn die Gletscher in der Schweiz noch erleben werde und wie die Gesellschaft künftig mit Klimaflüchtlingen umgehen werde. Dennoch schwingt auch Zuversicht aus ihren Voten. «Man darf die Hoffnung nie aufgeben, denn es gibt auch viel Gutes in der Welt», sagt die ehemalige Blauring-Leiterin.
Dass das Friedenslicht mit dem Flugzeug von Tel Aviv nach Wien kommt, sieht die Grünen-Politikerin gelassen. «Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn das Friedenslicht auf dem Landweg in die Schweiz gekommen wäre. Aber man sollte in solchen Dingen nicht päpstlicher als der Papst sein.» Schliesslich seien Anlässe, an denen man sich über die Bedeutung des Friedens und die Übergabe der Erde an die nächste Generation bewusst wird, heute besonders wichtig. «Für eine gute Sache darf auch mal das Flugzeug zum Einsatz kommen», ist Lachenmeier überzeugt.

Friedenslicht im Basler Münster
Nach der Ankunft des Lichts um 17 Uhr können die Menschen vor Ort gekaufte oder ihre mitgebrachten Kerzen daran entzünden und das Licht in die Region hinaustragen. Den Erlös des Kerzenverkaufs setzt die Stiftung Denk an mich für Sommerlager mit Menschen mit Behinderungen ein. Das Friedenslicht brennt bis Weihnachten im Querhaus des Münsters bei der Gallus-Pforte und in vielen Kirchgemeinden der Region.

Toni Schürmann, kirchenbote-online, 11. Dezember 2020

 

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