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Zehn Thesen für eine zweite Reformation

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23.06.2016
An der Synode in Breitenbach stellte Synodalratspräsidentin Verena Enzler die Reformations-Thesen der Solothurner Kirche vor. Zudem hat die Synode am Samstag 25 000 Franken für Flüchtlingsprojekte in Syrien und Irak gutgeheissen.

Die 95 Thesen, die Martin Luther 1517 an die Pforte der Schlosskirche in Wittenberg schlug, gelten als Startschuss der Reformation. Mit dem Projekt «Unsere Thesen für das Evangelium» forderte der Schweizerische Evangelische Kirchenbund SEK die Kirchgemeinden und kirchlichen Gruppierungen auf, aus heutiger Sicht eigene Glaubenssätze für das Reformationsjubiläum zu verfassen. Der Kirchenbund wird diese Thesen aus den Kantonalkirchen sammeln, um sie im Herbst an der Abgeordnetenversammlung zur Diskussion vorzulegen. Ausgehend von dieser Lesung publiziert der SEK im April 2017 eine redigierte Schlussfassung. Der SEK wird diese dann als «Essenz des schweizerischen reformierten Glaubens» im Ausland den anderen reformierten Kirchen vorlegen.

Synodalratspräsidentin Verena Enzler stellte die 10 Thesen zum Reformationsjubiläum vor, welche die Solothurner Kirchgemeinden eingereicht haben. «Das Ergebnis der Solothurner Umfrage fällt relativ klar und eindeutig aus», sagte Verena Enzler. So belegen Sätze wie «An Gott zu glauben, heisst, mit seinem Wirken zu rechnen.», «Die Bibel ist das Fundament des christlichen Glaubens, Nahrung für meine Seele, Licht auf meinem Weg, Leitplanke für mein Leben» und «An Gott glauben und den Glauben leben gehört zusammen» die ersten drei Plätze. Der Synodalrat leitet nun die Thesen an den Kirchenbund weiter, der die schweizweite Umfrage dann auswerten wird.

Der Solothurner Regierungsrat Remo Ankli überbringt Grüsse

Die Synodalen des Kirchenparlaments befassten sich in Breitenbach mit der Jahresrechnung 15 und dem Jahresbericht. Finanzvorstand Markus Leuenberger präsentierte die Synoden-Rechnung, die einen Überschuss von 47 500 Franken aufweist. Der Finanzausgleich schliesst mit einem Ausgabenüberschuss von 84 142 Franken. Trotzdem stellte der Synodalrat den Antrag, mit 25 000 Franken aus der Synoden-Rechnung Flüchtlinge zu unterstützen. Uwe Kaiser, Synodaler aus Olten, schlug vor, diesen Betrag für Heks-Flüchtlingsprojekte in Syrien und dem Irak einzusetzen. Die Synodalen stimmten einstimmig zu. Ebenso klar verabschiedete die Synode die Jahresrechnung und den Jahresbericht 2015. Der 60-seitige Bericht stelle eine bunte und farbige Kirche vor, sagte Synodalrätin Susanne Rudin, und zeige, dass Kirche viel mehr sei als Sonntagsgottesdienste.

In der Grussbotschaft der Regierung erklärte Vize-Landammann Remo Ankli, auch der Kanton beschäftige sich mit der Flüchtlingsfrage. Wichtig sei es, die Flüchtlinge schnell und gut zu integrieren und in den Arbeitsmarkt zu bringen. Der Staat brauche die Integrationskraft der Kirchen, die man nicht unterschätzen dürfe. Staat und Kirche seien aufeinander angewiesen. «Zusammen ist man im gleichen Boot.»

Tilmann Zuber

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