Zentrum Johannes: Umbauarbeiten auf Kurs
Konzentration (der Angebote) heisst das Zauberwort. Nach dem Verzicht auf die Pauluskirche und das Oekolampad soll mit dem Zentrum Johannes ein geografischer Fokus fürs Quartier geschaffen werden.
Sieben Millionen Franken als Kostenobergrenze sind für den Umbau vorgesehen. «Wir kommen voran», sagt Thomas Nussbaumer, Co-Inhaber des Projektleitungsbüros Nussbaumer Trüssel Architekten. «Voraussichtlich im Herbst 2024 werden alle Räume bezugsbereit sein.»
Umzug und Baubeginn
Anfang Jahr wurde die Kirche vollständig geräumt, die Möbel in Containern verstaut, die Büros an den Peterskirchplatz verlegt. Im Februar und im März führten die Verantwortlichen diverse Vorbereitungs- und Sondierungsarbeiten sowie eine Schadstoffsanierung durch. Mitte März traf die Baubewilligung ein, und die eigentlichen Bauarbeiten im Innenbereich konnten beginnen. Bis zur definitiven Bestätigung der Subventionsbeiträge des Finanzdepartementes darf mit der Aussensanierung noch nicht begonnen werden.
Spannende Baugeschichte
Die von den beiden Architekten Karl Egender und Ernst F. Burckhardt im Stil des neuen Bauens konzipierte Johannes-Anlage wurde 1936 eingeweiht. Das Ensemble gilt als erster moderner protestantischer Kirchenbau in der Schweiz. Deshalb ist auch die Basler Denkmalpflege beim Umbau involviert. «Die Baugeschichte ist absolut spannend», erklärt Architekt und Projektleiter Thomas Nussbaumer. «Viele Arbeiten wurden im Rahmen des Programms Arbeitsrappen ausgeführt, um die damalige Arbeitslosigkeit zu bekämpfen.» Die gesamte Haustechnik wie Lüftung, Heizung und Elektroanlagen habe zwar fast neunzig Jahre auf dem Buckel und funktioniere bisher noch grösstenteils, müsse nun aber gesamtheitlich ersetzt werden. «Bestehende Bauteile setzen wir, wenn sie vorher ausgebaut wurden, andernorts wieder ein. Dafür haben wir extra Materiallager eingerichtet», erklärt Nussbaumer. Langlebige Qualität war in den 1930er-Jahren offenbar wichtig. Nur beim Thema Erdbebensicherheit war man damals nicht so pingelig wie heute. «Mit dem Einbau von Betonwandscheiben und aussteifendem Mauerwerk kann die Erdbebenertüchtigung allerdings problemlos sichergestellt werden», sagt Nussbaumer.
Isolation und Fernwärme
Beim Rundgang durch die Baustelle fällt auf, dass einiges zur Erreichung auch der energetischen Nachhaltigkeit unternommen wird – gut isolierte Fenster sind Standard. So werden in aufwendigen Verfahren Isoliergläser in die bestehenden denkmalgeschützten Fenster eingebaut. Und der Anschluss an die Fernwärme ist bereits eingefädelt. Neben der energetischen Sanierung und der Verbesserung der Gebäudetechnik investiert die Kantonalkirche als Bauherrin auch in die Kanalisation sowie die Turm-, Glocken-, Dach- und Fassadenrenovation. Zu den Highlights werde das neue öffentliche Café zählen – dort, wo einst der Pfarrer seine Gäste empfing. «Wir sind zuversichtlich, dass das Café samt Hortus conclusus, dem geschlossenen Garten, viele Menschen aus dem Quartier anziehen und für Leben sorgen wird», sagt Architekt Thomas Nussbaumer. Toni Schürmann
Das Zentrum Johannes ist weiterhin dankbar für Spenden, um die Räume nach dem Umbau einzurichten und die Gemeinde- und Projektarbeit neu aufzubauen. Spendenkonto:
IBAN CH44 0077 0253 1518 9200 2, Zahlungszweck: Umbau Zentrum Johannes.
Kontakt: 061 205 32 80 oder baselwest@erk-bs.ch
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