Im Zentrum der Synode der reformierten Kirche Kanton Solothurn standen die Finanzen. Synodalrat Markus Leuenberger stellte die Budgets der Synode und des Finanzausgleichs vor. Da es schon im Vorfeld Anfragen aus den Kirchgemeinden gab, erläuterte der Finanzvorstand jeden einzelnen Posten. Der Voranschlag der Synode sieht einen Aufwand von 544000 Franken vor, jener des Finanzausgleichs von 719000 Franken. Der grösste Teil der Ausgaben sei durch Verträge und Zusagen gebunden, erklärte Markus Leuenberger. Ausserdem versuche man die Kosten so tief wie möglich zu halten.
Der Kirchgemeine Olten reichte dies nicht. Die Synodale Nancy Wayland verlangte, die Budgets zurückzuweisen. Die finanzielle Situation der Kantonalkirche und der Kirchgemeinde Olten sei sehr angespannt. Wayland attestierte dem Synodalrat, dass er einen schlanken Voranschlag präsentiere. Sie vermisse in der «finanziellen Krise die Transparenz über die Geldflüsse». Zudem bemängelte sie die Aufteilung in zwei Budgets.
Finanzausgleich neu verhandeln
Synodalratspräsidentin Evelyn Borer erklärte, die zwei Budgets seien eine gesetzliche Vorgabe des Kantons. Man werde sie jedoch zusammenführen, um so die Ausgaben klarer darzustellen. Borer wollte auch nicht von einer momentanen Krise sprechen, da der kantonale Finanzausgleich bis 2026 zugesichert ist. In den Jahren 2025 und 2026 werden die Kirchen den Finanzausgleich mit dem Kanton neu verhandeln. Sie forderte die Synodalen auf, dem Budget zuzustimmen. Die Ausgaben seien gebunden, eine Rückweisung mache wenig Sinn. Die Synodalen folgten dem Antrag des Synodalrats und hiessen die Voranschläge gut.
Martin Vogler, Synodaler aus Olten, informierte, dass die finanzielle Situation in der Kirchgemeinde Olten prekär sei. Sich zu verschulden, sei keine Option. Deshalb habe man das Projekt «Zukunftskirche Olten» gestartet.
An der letzten Synode in Trimbach verlangte Olten vom Synodalrat in einer Motion, eine Strategie und Vision für die Zukunft der Kirchen vorzulegen. Gerade vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Veränderungen und der zurückgehenden Anzahl der Mitglieder sowie der schwindenden Finanzen sei dies angebracht.
Strategie von unten
Der Synodalrat hatte die Motion übernommen. Man wolle die Strategie von unten aufbauen, erklärte Synodalratspräsidentin Evelyn Borer. In einem ersten Schritt definiert der Synodalrat Handlungsfelder, wie die Arbeit an den Visionen, die Kommunikation und die Öffentlichkeitsarbeit oder die Zukunft der Kirche. Im Zentrum stehen die Kirchgemeinden, denn dort muss sich die Strategie bewähren und wachsen.
Tilmann Zuber
Zukunft der Kirche und Finanzen